Art: Aesculus hippocastanum

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Aesculus hippocastanum

  • Deutsche Bezeichnung

    Gewöhnliche Rosskastanie; Gemeine Rosskastanie; Weisse Rosskastanie
  • Kulturgruppe

    Bäume
  • Familie

    Sapindaceae
  • Herkunft

    West-Asien; Südosteuropa

Nutzlose Schönheit oder Kunstwerk der Mutter Natur mit heilender Wirkung?

Information über Aesculus hippocastanum


Herkunft

Die Aesculus hippocastanum wird in der westeuropäischen Geschichte ab Mitte des 16. Jahrhunderts beschrieben.


Nutzung

Wenn es so etwas wie eine „nutzlose Schönheit“ gibt, hat die Rosskastanie vielleicht ein gewisses Recht, diesen Titel für sich zu beanspruchen. Das Holz des Baumes eignet sich auf Grund der „Linkskurve“, die man im Holz fast aller Bäume sieht, nicht gut für den Bau. Die Schrauben bleiben nämlich nicht an Ort und Stelle. Außerdem sind die Früchte nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
Die Rosskastanie hat jedoch einen gewissen medizinischen Nutzen. Der Name Rosskastanie stammt wahrscheinlich aus der Türkei, wo Pferde gegen Husten mit Kastanien gefüttert wurden. Auch menschliche Beschwerden scheinen von einer Behandlung mit Rosskastanie profitieren. Die Kastanie regt die Durchblutung an und kann sowohl bei einigen Formen von Gefäßproblemen als auch bei einem zu hohen Cholesterinspiegel im Blut oder bei Krampfadern eingesetzt werden. Außerdem soll sie auch gegen Gicht und bestimmte Pilzinfektionen wirken. Grundsätzlich hält die gemeine Rosskastanie der Luftverschmutzung sehr gut stand, weshalb sie oft im öffentlichen Raum gepflanzt wird. Aesculus hippocastanum ist übrigens nicht mit der Castanea sativa (Kastanie) verwandt.


Nutzlose Schönheit?

Gibt es eine „nutzlose Schönheit“? Wer die Schönheit der Natur beispielsweise bei einem schönen Spaziergang genossen hat, fühlt sich danach oft besser, gesünder und vitaler. Tatsächlich kann natürliche Schönheit so beeindruckend und imposant sein, dass es uns die Sprache verschlägt. Oder, wie Anne Frank am 23. Februar 1944 in ihr Tagebuch schrieb: „Wir blickten beide in den blauen Himmel, auf die kahle Kastanie, an deren Ästen kleine Tropfen glitzerten, auf die Möwen und die anderen Vögel, die in ihrem Höhenflug wie aus Silber zu sein schienen... Das alles hat uns so berührt, dass wir nicht mehr sprechen konnten.“
Schönheit kann also durchaus etwas nützen, nicht nur für ein junges Mädchen, das gezwungen ist, drinnen zu bleiben und die Natur nur hinter Glas betrachtet. Der „Anne Frank-Baum“ ist nicht nur ein ergreifendes, sondern vor allem ein leuchtendes Beispiel für den großen ästhetischen Wert der weißen Rosskastanie. Der echte „Anne Frank-Baum“ steht leider nicht mehr im Hof der Keizersgracht 188. Er war lange krank, bevor er dann 2010 umfiel. Glücklicherweise wurden viele Kastanien von diesem Baum gesammelt und seine Nachkommen sind auf der ganzen Welt verbreitet. Allein im Amsterdamse Bos finden Sie 150 Nachkommen dieses besonderen Baumes.


Von wegen nutzlos!

Es ist hat durchaus kalvinistische Tradition, einem Baum, der „nur“ Schönheit und Glück verbreitet, das Prädikat „nutzlos“ zuzuordnen. Wer die Kastanie nutzlos findet, legt sicher auch keinen Wert auf all’ die wunderbaren Kunst-und Musikschätze und kulinarischen Köstlichkeiten der menschlichen Geschichte. Und sicherlich sind wir uns einig, dass es häufig gerade die nicht-greifbaren Dinge sind, die unserem Leben Glück, Freude und Genuss verleihen, oder?

Der Aesculus hippocastanum ist ein klassischer Baum in einer Linie mit Eiche, Buche und Erle. Er verdient eigentlich in jedem Park, großen Garten oder Wald einen prominenten Platz.

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